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Top-Tipps von Dermatologinnen: So bekommen Sie das atopische Ekzem in den Griff!

30.1.2025

Andrea Machajdik

7 Minuten Lesedauer

Rötungen, trockene Schüppchen, Juckreiz und schmerzhafte Risse – das sind die häufigsten Symptome des atopischen Ekzems. Erfahren Sie, wie Sie die Beschwerden in den Griff bekommen und (fast) beschwerdefrei leben können.

Was ist eine atopisches Dermatitis?

Es handelt sich um eine chronische, entzündliche Hauterkrankung, die als atopisches Ekzem oder Dermatitis bekannt ist und das Leben erheblich beeinträchtigen kann. Die Genetik spielt hierbei definitiv eine wichtige Rolle. Sind beide Elternteile an einem atopischen Ekzem erkrankt, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass auch das Kind daran erkrankt, nach Expertenmeinung bei 60–80 %. Aber auch eine geschwächte Hautbarriere oder eine Reaktion auf Umweltschadstoffe können zur Entstehung von Ekzemen beitragen.

Das atopische Ekzem tritt bei Babys und älteren Kindern auf, manchmal aber auch später im Leben bei Erwachsenen, die noch nie ein Ekzem hatten. Die Hauptauslöser sind Allergene, Stress, ungeeignete Kosmetik, aber auch Wetterveränderungen.

Gesunde Pflege für trockene und ekzematöse Haut

Das atopische Ekzem verläuft in zwei Phasen: einer akuten Phase mit Krankheitsschüben und einer Zwischenphase, in der die Haut ruhiger und weniger reaktiv ist. „Typische Symptome der atopischen Dermatitis sind eine trockene Haut, Juckreiz und gerötete Stellen mit Schüppchen. Diese können sich auf bestimmte Körperstellen beschränken – vor allem Ellenbeugen, Kniekehlen, Handgelenke, Extremitäten, Rumpf oder Gesicht – oder auch den gesamten Körper betreffen,“ sagt Prof. MUDr. Jana Třešňák Hercogová, CSc., MHA, IFAAD.

Manchmal kann ein atopisches Ekzem mit extrem trockener Haut verwechselt werden. Diese tritt jedoch immer nur vorübergehend auf. Es reicht, die Haut gründlich zu hydratisieren und das Problem ist gelöst. Beim atopischen Ekzem ist die Sache viel komplizierter.

Was hilft?

Die regelmäßige und sorgfältige Pflege der Körper- und Gesichtshaut ist für Atopiker äußerst wichtig. Idealerweise sollte man das Baden in heißem Wasser einschränken. Geeignet sind kurze und schnelle Duschen mit lauwarmem Wasser bei 30–34 °C. Zum Waschen empfehle ich Duschöle oder Syndets, die eine Alternative zur Seife sind. Auf parfümierte Seifen sollte man auf jeden Fall verzichten, da diese die Haut weiter schädigen können,“ rät die Dermatologin Lucie Rajská, M.D., Ph.D., von der Rajská Clinic.

Ihr zufolge ist es am besten, die Haut jeden Tag innerhalb von drei Minuten nach dem Duschen mit einer nährenden Creme für atopische und ekzematöse Haut einzucremen.

„Freiverkäufliche Präparate ohne Kortikosteroide sind auch bei akut betroffenen Stellen hilfreich. Ein tolles Produkt stellt zum Beispiel das Konzentrat aus der Produktreihe Avène Xeracalm AD oder die Produktreihe Lipikar von La Roche-Posay dar,“

- sagt die Dermatologin Lucie Rajská

Pflegeroutine für eine gesündere Haut

  1. Die Hydratisierung steht an erster Stelle! Also eincremen, eincremen und eincremen. Täglich nach dem Duschen, wenn die Haut noch feucht ist. Verwenden Sie eine hochwertige Körpercreme ohne Parfümierung, die die Hautbarriere stärkt.
  2. Regeln gibt es auch beim Waschen. Wählen Sie Ihre Öle und Seifen sorgfältig aus. Ideal sind solche, die speziell für empfindliche und atopische Haut entwickeln wurden. Vermeiden Sie auf jeden Fall Produkte mit Alkohol oder starken chemischen Inhaltsstoffen. Und vermeiden Sie lange Bäder.
  3. Die Kleidung kann helfen. Tragen Sie natürliche Materialien wie Baumwolle. Zumindest, was die unteren Kleidungsschichten betrifft (Unterwäsche, T-Shirt, Socken). Verabschieden Sie sich von enger synthetischer Unterwäsche.
  4. Vermeiden Sie möglichst die Auslöser. Wenn Sie wissen, dass vor allem Allergene (Milben, Pollen, Tierhaare oder bestimmte Lebensmittel) die Ursache sind, dann sollten Sie diese möglichst meiden.
  5. Die Ernährung kann heilen. Eine ausgewogene Ernährung kann die Symptome von Ekzemen deutlich reduzieren. Nehmen Sie Lebensmittel zu sich, die reich an Omega-3-Fettsäuren (Fisch, Haselnüsse, Leinsamenöl) und Antioxidantien in Form von Obst und Gemüse sind. Umgekehrt sollten Sie übermäßig scharfe Speisen, industriell verarbeitete Produkte und Alkohol vermeiden.
  6. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben. Ruhe bewahren und sich nicht unnötig zu stressen ist der Schlüssel zum Erfolg (nicht nur bei Ekzemen).

Kosmetikprodukte, die helfen

Lernen Sie die Welt der Dermokosmetik kennen

Dermokosmetik ist keineswegs mehr unerschwinglich, im Gegenteil, man kann aus einer Vielzahl von Marken und spezifischen Produkten wählen. Und welchen Nutzen hat die Dermokosmetik für Sie? Sie spendet zuverlässig Feuchtigkeit, nährt intensiv, schützt vor schädlichen Umwelteinflüssen und lindert Symptome von Ekzemen wie Juckreiz und heilt die rissige Haut.

Ein zuverlässiges Trio, für das wir unsere Hand ins Feuer legen würden, sind zweifellos die speziellen Produktreihen für atopische und trockene Haut Avène XeraCalm, Bioderma Atoderm und Uriage Xémose.

Suchen Sie im Allgemeinen nach dem Inhaltsstoff Licochalcon A in der Formulierung – einem Extrakt aus Süßholz, der die Haut beruhigt und Rötungen mildert. Und auch Ceramide, die die Barrierefunktion der Haut stärken, sowie natürliche Öle, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind und sie beruhigen, nähren und schützen.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Wenn die rezeptfreie Pflege nicht ausreicht, dann sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen, der die geeignete lokale Behandlung festlegt. „Ich empfehle meinen Patienten auch sehr gerne die regelmäßige Einnahme von Probiotika – nicht umsonst sagt man, dass der Darm unser zweites Gehirn ist. Es ist auch gut, sich auf die Ernährung zu konzentrieren. Menschen mit atopischem Ekzem können von einer Vielzahl von Lebensmitteln betroffen sein, daher ist es ratsam, diese aus der Ernährung zu streichen,“ sagt Dermatologin Lucie Rajská.

Auch ein Aufenthalt am Meer ist oft wohltuend für die Haut. Salzwasser, Sonne und eine Auszeit vom normalen Arbeitsalltag wirken sich sehr positiv auf die Haut aus.

„Wenn sich das atopische Ekzem trotz regelmäßiger Pflege der Haut nicht bessert, werden zur Behandlung äußerliche Medikamente – kurzfristig Kortikosteroide, langfristig nicht-kortikosteroidale Medikamente, sogenannte Calcineurininhibitoren – oder die Lichttherapie eingesetzt. „Für die schwersten Formen des atopischen Ekzems stehen systemische Medikamente zur Verfügung – Immunsuppressiva oder moderne biologische Medikamente in Form von Injektionen oder Tabletten. Diese sind in biologischen Behandlungszentren erhältlich,“ rät die Chefärztin, MUDr. Jana Třešňák Hercogová von der Dermatologie Prof. Hercogová.

Das atopische Ekzem kann nicht vollständig geheilt werden, aber wenn es Ihnen gelingt, es „ruhig zu stellen“, dann werden Sie kaum noch daran denken. Der Prozess der Suche nach dem, was funktioniert, kann lang und mühsam sein. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, die Hoffnung aufrechtzuerhalten und neue Wege zu finden, die das Leben mit Ekzemen so einfach wie möglich machen.